Vermeiden Sie viel Ärger und mögliche, empfindliche Strafen, bevor Sie ihr Wunschprojekt angehen! Es gilt sich unbedingt an über Ihre Rechte und Pflichten zu erkundigen. Die wichtigsten für Sie zusammengefasst:

Was Sie sich unbedingt einholen müssen, ist eine Baugenehmigung Für Ihre Voliere im Garten beim Bauamt. Dieser entscheidet, meist vor Ort, ob ein Tiergehege im Garten aufgestellt werden darf oder nicht. Es handelt sich um ein Gebäude, das überdacht ist und daher eine Baugenehmigung braucht.

Des Weiteren gibt es das sogenannte Nachbarschaftsrecht, das besagt, dass Sie sich des Einverständnisses des oder der Nachbarn bzw. Eigentümer sicher sein müssen. Am besten holen Sie sich diese schriftlich ein. Die Vorschriften sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – Holen Sie sich zuverlässige Informationen bei Ihrem Tierschutzverein ein, ob eine Voliere im Garten den gesetzlichen Bestimmungen entspricht.

Haltung von Vögeln in Deutschland

Ob Sie Ihren Traum erfüllen dürfen, ist in der Regel, wenn Sie Mieter sind, mit dem Eigentümer zu vereinbaren. Holen Sie sich auf hier eine schriftliche Genehmigung zur Vogelhaltung ein, falls diese nicht im Mietvertrag aufscheinen sollte. Genießen Sie vielleicht den Luxus eines Gartens, ist vor dieser Entscheidung einiges zu berücksichtigen. Wie bereits angeführt brauchen Sie unbedingt eine Baugenehmigung und die schriftliche Einverständniserklärung der NachbarInnen.
Generell ist zu sagen: es ist, zu Ihrer Freude, erlaubt!

Artenschutz

Hier wird sehr großer Wert daraufgelegt – denn wenn man sich für ein Tier, jeglicher Art, entscheidet, steht Schutz an erster Stelle. Arten- und Tierschutz gehen Hand in Hand. Entscheiden Sie sich nur für die Vogelart, für die sie angemessen sorgen können, den idealen Platz schaffen können und sich auf ein langes Miteinander einstellen können.

Um Ihren neuen Mitbewohner zu schützen, müssen Sie wissen, dass sich im Haushalt einiges verbirgt, das beim Vogel zu Vergiftungen führen kann. z.B. Batterien, galvanisierte Käfiggitter oder zinkhaltige Beschichtungen (bei Tränken, Futternäpfen), Teflon, Klebstoffe, Nagellack, Desinfektionsmittel, Duftkerzen und giftige Zimmerpflanzen (z.B. Amaryllis, Zimmercalla, Dieffenbachie, Christusdorn, Becherprimel, Hyazinthe, Prachtlilie).

Tipps und Tricks

Vögel sind freie Tiere. Aber viele, wunderschöne Vogelarten sind für die Haltung in der Wohnung geeignet. Dazu zählen Wellensittiche, Kanarienvögel, Papageien, Zebra- oder Prachtfinken. Diese sind lebensfroh und aufgeweckt und erfreuen Sie mit ihrem Gezwitscher und ihrer Lebendigkeit – sofern die Vogelhaltung stimmt. Hier ein paar Tipps und Tricks:

Entscheiden Sie sich für eine Vogelhaltung, dann bevorzugen Sie den Weg in ein Tierheim vor Ort. Hier warten Vögel auf ein neues, sicheres, liebevolles zu Hause. Vermeiden Sie die Bestellung über das Internet. Tiere, die überzüchtet sind, sind anfällig für Krankheiten und Sie können sich nirgends erkundigen, wo das Tier genau herkommt oder welche Vorgeschichte es hat. Zudem werden Sie über einen langen Transportweg importiert, was es absolut zu vermeiden gilt, denn es kommt zu einer immensen Stressbelastung, welcher sich sehr negativ auf Ihren kleinen Mitbewohner auswirkt!

Vögel sind keine Einzelgänger, sie lieben und brauchen die Gemeinschaft. Halten Sie keinen Vogel allein, häufig sind in der Einzelhaltung gestörte Verhaltensmuster zu beobachten, wie Federn rupfen, sich selbst beißen und sind aggressives Verhalten des Halters gegenüber. Auch Vögel leiden unter Einsamkeit und dem Gefühl allein zu sein!

Vogelhaus, Käfig oder Voliere?

Das ist vor Allem die Frage, die sich zu Ihrem Platzangebot und der Vogelart stellt.
Zum Vogelhaus gilt zu sagen, dass sie für das Freie gedacht sind. Als Fütterung für freie, heimische Vögel, besonders über die Winterzeit, in denen ihr Nahrungsangebot begrenzt ist. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen – hier können Sie nach Ihren Vogelinteressen gehen und nach Ihrem Geschmack. Kleine Vogelhäuser werden von Feld- und Haussperling, Kleiber, Trauerschnäppern Gartenrotschwänzen bevorzug. In Mittelgroßen fühlt sich zum Beispiel der Star wohl.

Vogelhäuser, besonders Nisthäuser, sind für unsere heimischen Vögel in Freiheit unverzichtbar. Hier tragen sie zum Artenschutz und zur Vermehrung, der größtenteils vom Aussterben bedrohten Vogelarten, bei. Auch ist Ihrer Kreativität keine Grenze gesetzt, wenn Sie den Wunsch und das Geschick haben, ein Vogelhaus zu bauen. Es gibt sehr viele DIY-Anleitungen im Internet. Auch können Sie ein vorgefertigtes Vogelhaus bauen, das schon die wichtigen Bestandteile, die dem Vogel zugutekommen, bieten.

Platzbedarf

Käfige sind dann geeignet, wenn das Platzangebot begrenzt ist. Er soll jedoch dennoch so groß sein, dass Ihre Vögel genug Freiheit genießen können. Besonders geeignet sind hierfür der Wellensittich, Nymphensittich, Kanarienvogel, oder die Zebrafinken. Der Käfig muss für zwei Vögel mindesten 120 cm lang, 60 cm breit und 100 cm hoch sein. Je höher die Vogelanzahl in einem Käfig, desto höher müssen Sie die Maße angleichen. Dies gilt es besonders beim Kauf des Käfigs zu beachten.

Die Voliere, wunderschön und in unterschiedlichen Größen, ist eine zudem wunderbar gestalt- und ausbaubar. Hier fühlen sich wieder der Wellensittich, Zebrafink, Rotkardinal, viele Papageienarten und die Wachteln wohl. Wenn Sie wie beschrieben gesetzlich abgesichert sind, dann können Sie diese Vogelarten auch im Winter in der Außenvoliere halten.

Tipps für die Vogelhaltung

Halten Sie sich eng an die empfohlene Käfig- bzw. Voliere Größe – je mehr Freiheit umso größer das Wohlbefinden Ihres Haustieres. Beachten Sie unbedingt die ideale Größe, wenn Sie einen Käfig kaufen.

Achten Sie außerdem auf einen Ruheplatz für Ihre Vögel. So lebendig und aufgeweckt sie auch sind, auch Vögel haben ihr Rückzugbedürfnis. Stellen Sie den Käfig nicht unmittelbar neben den Fernseher oder Musikboxen, das verursacht eine Reizüberflutung und Stress. Ihren 8 – 12 Stunden andauernden Schlaf in der Nacht brauchen sie zur Entspannung und Regulierung. Decken Sie den Käfig bzw. die Voliere mit einem Tuch ab, um für eine angenehmes Schlafklima zu sorgen.

Auch auf das Raumklima kommt es an. Graupapageien, Amazonen und Aras kommen aus tropischen Regionen und sie brauchen eine angemessene Luftfeuchtigkeit. Oft kommt es zu Schimmelpilzinfektionen, wenn nicht ausreichend darauf geachtet wird. Die Luftfeuchtigkeit soll in etwa bei 60% liegen, was auch für Sie ideal ist.

Futter, das stärkt und schützt

Bieten Sie Ihrem Vogel täglich, wenn es möglich ist, mehrmals, frisches Wasser. Den Behälter bringen Sie oberhalb der Sitzstangen an, um das Wasser vor Exkrementen zu schützen!

Abwechslungsreich und vielseitige Nahrung ist das Um und Auf! Achten Sie auf Zufuhr von Saaten, jedoch unbedingt auch auf Körnerfuttermischungen, um einem Vitaminmangel vorzubeugen. Erdnüsse sind als Futter ungeeignet, da sie einen Schimmelpilzbefall verursachen können. Sie können dem Vogel auch Obst anbieten, das sie jedoch schon nach wenigen Stunden entfernen sollten, damit sich keine Erreger festsetzen können.

Beschäftigung – für ein glückliches Miteinander

Bieten Sie dem Vogel die Möglichkeit sich mehrere Stunden am Tag frei bewegen zu können, ihn fliegen zu lassen. Ermöglichen Sie ihm Badespaß, sie lieben zu baden. Stellen Sie daher eine flache Schale oder am besten ein Vogelbad in den Käfig oder Voliere, lauwarmes Wasser bevorzugen sie. Wechseln Sie das Wasser mehrmals täglich, um Krankheitserregern keine Chance zu bieten.

Vögel lieben Abwechslung. Gestalten Sie den Käfig oder die Voliere mit frischen Ästen an jeweils einem anderen Platz. Hängen Sie freihängende Futterstangen auf, das ist stets eine nette, neue Herausforderung. Nahrungsspiele sind perfekt. Hängen sie ein Stück frisches Obst an nicht so einfach zu erreichende Stellen. Der Vogel liebt es, Lösungen zu finden und ein Ziel zu erreichen.

Fazit

Vögel sind eine wunderschöne Bereicherung für Heim und Garten. Wie bei jeder Haltung eines Haustieres gehen sie eine große, aber erfüllende Verantwortung ein. Wenn Sie sich an oben abgehandeltes halten und sich über den besten Kaufort bzw. Abholungsort weiter informieren, dann wird Ihnen Ihr Lebensbegleiter die größte Freude bereiten. Denn geht es ihm gut – geht es Ihnen gut.

Überlegen Sie gründlich, ob Sie diesen wunderbaren Geschöpfen bieten können, was SIE brauchen und gehen Sie nicht nur von Ihrem Wunsch aus. Es ist eine große Freude und gleichzeitig Verantwortung. Die Lebendigkeit und Lebensfreude eines Vogels ist ansteckend und ist einfach wohltuend! Empfohlen wird eine Vogelhaltung Menschen, die genügend Zeit haben, sich ausführlich und gern mit dem Vogel zu beschäftigen.