Neben dem Aussehen und dem Wesen ist die Größe für viele potenzielle Hundebesitzer einer der wesentlichsten Punkte bei der Frage nach dem passenden Vierbeiner. Sich vor Anschaffung eines Hundes darüber Gedanken zu machen, ist sinnvoll. Schließlich sollten Umfeld, Wohnsituation und körperliche Verfassung des Halters den Bedürfnissen des Tieres entsprechen. Dabei unterscheidet man in Bezug auf
Neben dem Aussehen und dem Wesen ist die Größe für viele potenzielle Hundebesitzer einer der wesentlichsten Punkte bei der Frage nach dem passenden Vierbeiner. Sich vor Anschaffung eines Hundes darüber Gedanken zu machen, ist sinnvoll. Schließlich sollten Umfeld, Wohnsituation und körperliche Verfassung des Halters den Bedürfnissen des Tieres entsprechen. Dabei unterscheidet man in Bezug auf die Größe von Hunden in folgender Kategorisierung:
- Kleine Hunderassen
- Mittelgroße Hunderassen
- Große Hunderassen.
Maßgeblich für die Zuordnung zur jeweiligen Gruppe ist die Körpergröße des Tieres. Diese bezieht sich auf die durchschnittliche Widerristhöhe, die in den Zucht-Standards erfasst wird. Im Zucht- oder Rasse-Standard werden die charakteristischen Merkmale einer Rasse dokumentiert. Die Widerristhöhe bezeichnet den Wert, der vom Boden bis zum höchsten Punkt der Schulterblätter gemessen wird.
Einordnung von Hunderassen
Hunde werden der kleinen Rasse zugeordnet, wenn ihre Schulterhöhe nicht mehr als 39 Zentimeter beträgt. Vertreter der kleinen Rasse sind damit der Chihuahua ebenso wie Beagle oder Cocker Spaniel. Aktuell sind über 80 kleine Hunderassen in den Zucht-Standards erfasst. Von der Größe eines Hundes auf sein Wesen zu schließen, ist ein Irrglaube. Der Hund war in der Vergangenheit wie auch in unseren Tagen neben treuem Freund und Begleiter immer auch nützlicher Helfer bei der Jagd oder der Haltung von Nutztieren.
Kleine Rassen wurden gezüchtet, um sie für die Hasen-, Fuchs- oder Dachsjagd einzusetzen. In der Zucht wurden Merkmale wie Agilität, Jagdtrieb, geringe Reizschwelle und Ausdauer besonders entwickelt. Für einen guten Jagdhund sind dies wesentliche Eigenschaften. Diese liegen bei Hunden der kleinen Rassen auch heute noch vor. Sie müssen ihrem Wesen und insbesondere ihrem Bewegungsdrang folgen, herumlaufen und herumtollen können, um ein glückliches Hundeleben zu führen.
Unterschiede – kleine und große Hunderassen
Körpergröße
Der deutlichste und augenfälligste Unterschied zwischen kleinen und großen Hunderassen ist die Körpergröße. Während mittelgroße Hunderassen Widerristhöhen zwischen 40 und 59 Zentimetern aufweisen, gelten Hunde ab einer Schulterhöhe von 60 Zentimetern als groß. Größter Vertreter dieser Kategorie ist der Irische Wolfshund mit bis zu 90 Zentimetern. So imposant und respekteinflößend ihre Größe sein mag, so sanftmütig und freundlich ist das Wesen Irischer Wolfshunde. Daher wundert es nicht, dass diese Rasse auch als Familienhund gilt.
Körpergewicht
Das Körpergewicht eines Hundes steht in Relation zu seiner Größe. Dennoch sind die größten Hunderassen nicht zugleich auch die schwersten. Als eine der Hunderassen mit dem höchsten Körpergewicht gelten Mastiffs. Bis zu 100 Kilogramm können diese Tiere wiegen. Mastiffs fanden bereits in der Antike Erwähnung und wurden im alten Babylon als Kriegshunde eingesetzt.
Dies mag ein wenig verwundern, gelten doch Mastiffs in ihrem Wesen als sanftmütig. Ihnen wird eine hohe Reizschwelle nachgesagt. Der bereits erwähnte Irische Wolfshund bringt bis zu 59 Kilogramm auf die Waage. Kleine Hunde wiegen zwischen 5 und 10 Kilogramm. Einige Quellen nennen ein Gewicht bis zu 15 Kilogramm.
Lebenserwartung
Als grober Richtwert gilt: Je kleiner die Hunderasse, umso größer die Lebenserwartung. Die durchschnittliche Lebensdauer kleiner Hunderassen wird mit etwa 10 bis 14, teilweise sogar mit 18 Jahren angegeben. Zwergpudel und Dackel werden mit 14 und 18 Jahren am ältesten. Studien berichten darüber, dass größere Hunderassen schneller altern. Dies ist eine Erklärung dafür, dass ihre Lebenszeit weniger lang ist.
Sie leben im Durchschnitt etwa 8 bis 12 Jahre. Die Deutsche Dogge als einer der größeren unter den Großen hat eine Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren. Die kürzeste Lebenszeit ist nach der Statistik des Dachverbandes der US-amerikanischen Rassehunde-Züchter der Bordeaux Dogge mit 5 bis 8 Jahren vergönnt.
Wachstumsphase
Während kleine Hunde bereits nach 7 bis 10 Monaten ihre endgültige Größe erreicht haben, wachsen große Hunde bis zu einem Alter von zwei Jahren. Abhängig von Größe und Rasse der Tiere verläuft das Wachstum in recht unterschiedlichen Phasen. So nimmt der Größenzuwachs beispielsweise bei Beagle und Chihuahua in den ersten drei Lebensmonaten stärker zu und verläuft danach eher gleichförmig. Deutscher Schäferhund, Dogge und Bernhardiner gewinnen vom dritten bis achten Monat am rasantesten an Körpergröße.
Hundeschule und Training
Ein Hundetraining ist keine zwingende Notwendigkeit. Sinnvoll für die Entwicklung Ihres Vierbeiners ist es jedoch in jedem Falle. Wesentlicher Gesichtspunkt ist dabei die Ausbildung der Fähigkeit des Hundes, mit anderen Artgenossen umzugehen, zu kommunizieren, sich zu sozialisieren. Die Trennung des Hundetrainings nach Rasse und Größe, beispielsweise eine Hundeschule für kleine Rassen, wird von einigen Hundeschulen angeboten. Ob dies immer zweckmäßig ist, darf jedoch kritisch hinterfragt werden. Die Option, Artgenossen unterschiedlicher Rassen und Größen kennenzulernen und mit ihnen zu interagieren, stärkt die soziale Kompetenz des jungen Vierbeiners.
Gruppenkurse sorgen für ein konfliktfreies Miteinander. Auf der Straße oder im Park begegnet Ihr Schützling auch Artgenossen, die einer anderen Rasse angehören oder größer sind. Wenn er zuvor gelernt hat, mit ihnen umzugehen, wird er ihnen ohne Scheu und mit aufgeschlossener Selbstsicherheit begegnen. Hunde, die nicht daran gewöhnt wurden, reagieren aus Furcht oder Unsicherheit häufig aggressiv. Sie sind ungenügend sozialisiert und neigen zu Verhaltensauffälligkeiten.
Ein Hundetraining in gemischten Rassen ist vor diesem Hintergrund in jedem Falle ein Gewinn – für Hund und Herrchen. Sollte es dabei einmal zu hoch hergehen und die kleinen von den größeren Hunden vor lauter Energie und Lebensfreude ständig umgerannt werden, kann der Trainer eingreifen. Übrigens können Hunde in jedem Alter lernen. Ein Hundetraining ist also nicht nur für heranwachsende Tiere geeignet. Welpen, Junghunde und erwachsene Tiere sollten in getrennten Gruppen trainiert werden.
Hundeführerschein
In einigen Bundesländern wird vom künftigen Tierbesitzer der Erwerb eines Hundeführerscheins erwartet. Dieser ist Nachweis für die Befähigung des Eigentümers, einen Hund im privaten Umfeld zu halten. Voraussetzung für den Erhalt eines Hundeführerscheins ist das Absolvieren einer Prüfung mit theoretischem und praktischem Teil. Geprüft werden dabei die Sachkunde des Halters sowie Grundgehorsam und Sozialverhalten des Tieres.
Eine bundeseinheitliche Regelung zum Erlangen eines Hundeführerscheines gibt es nicht. Prüfungen werden von verschiedenen Vereinen und Verbänden abgenommen. Für weitergehende Informationen sind der örtliche Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV), der Berufsverband zertifizierter Hundetrainer (BVZ) oder der Dachverband für Haustierverhaltensberatung in Europa (DHVE) geeignete Ansprechpartner.
Gute Hundeschulen
Eine gute Hundeschule zu finden, ist alles andere als einfach. Bei der Suche im Internet bietet sich eine Vielzahl von Optionen. Leider sind Qualität und Eignung der Einrichtung oftmals nicht sofort zu erkennen. Folgende Kriterien sind starke Indikatoren für eine gute Schule. Lob und Belohnung, Körpersprache und positive Verstärkung sind die wichtigsten Arbeitsmittel des Trainers. Auch Schulen, die Wert darauf legen mit einer Weiterbildung Hundetrainer zu qualifizieren, sprechen für sich.
Er wird den Übungen einen spielerischen Rahmen geben und ohne Druck arbeiten. Welpen und erwachsene Hunde werden getrennt voneinander trainiert. Die einzelnen Gruppen sind nicht zu groß; etwa 5 bis 6 Hunde pro Gruppe sind ein guter Richtwert. Für auffällige Hunde wird ein individuelles Spezialtraining angeboten. Das Herrchen wird in die Übungen eingebunden. Zudem arbeitet eine gute Hundeschule mit erfahrenen Trainern und sorgt für deren Weiterbildung.
Hundetrainer werden
Um den Beruf eines Hundetrainers auszuüben, ist eine fachspezifische Zertifizierung erforderlich. Der Erwerb eines solchen Zertifikats setzt eine Qualifikation bei der örtlichen Industrie- und Handelskammer oder die Ausbildung durch ein unabhängiges Institut, mit anschließender Prüfung durch Tierärztekammer oder Veterinäramt, voraus. Der Trainer wird damit befähigt, sowohl die Wünsche des Kunden als auch die Bedürfnisse des Hundes zu erkennen und die Inhalte des Trainings danach auszurichten. Kontinuierliche Schulungen des Hundetrainers stellen sicher, dass für das Training der Vierbeiner neueste Erkenntnisse und Methodiken zum Einsatz kommen.
Fazit
Die Antwort auf die eingangs gestellte Frage, ob sich ein Hundetraining auch für kleine Rassen lohnt, kann ganz klar bejaht werden. Alle Hunde, auch die Vertreter kleiner Rassen, haben ihren genetischen Ursprung im Wolf und tragen ein auf das Rudel orientiertes Verhalten in sich. Sozialisation und die Kommunikation mit Artgenossen sind wesentlicher Teil der Persönlichkeitsentwicklung Ihres Hundes, ganz gleich welcher Größe. Wird ihm dieser Teil der Entwicklung vorenthalten, können ein gestörtes Sozialverhalten und Verhaltensauffälligkeiten gegenüber anderen Hunden die Folge sein.
Der Besuch einer Hundeschule ist eine sehr gute Gelegenheit, auf spielerische Art den Kontakt zu Artgenossen herzustellen. Sinnvoll sind getrennte Gruppen für Welpen und erwachsene Tiere. Das Training auf eine Hundeschule für kleine Rassen zu beschränken, ist dabei nicht die beste Wahl. Im Rahmen von Gruppentrainings und im Kontakt zu Hunden anderer Rassen verliert Ihr Vierbeiner die Scheu und wird auch größeren Hunden selbstsicher und aufgeschlossen begegnen. Möglichem Konfliktpotenzial wird auf diese Weise vorgebeugt. Dies schont die Nerven des Halters, aber auch die seines Tieres. Zudem stärkt ein solches Training nicht nur die Fertigkeit, entspannt mit Artgenossen umzugehen, sondern vertieft auch die Bindung zwischen Hund und Herrchen. Spaß macht es obendrein.