Aktie ist nicht gleich Aktie. Zu den Hauptarten von Aktien zählen Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaber- und Namensaktien sowie Aktien mit Dividenden sowie solche mit besonderen Rechten. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Aktien Arten, beschreibt Merkmale und Vorteile, beleuchtet aber auch Unterschiede und Auswirkungen. Zuletzt geht es um verschiedene Anlagestrategien für die verschiedenen
Aktie ist nicht gleich Aktie. Zu den Hauptarten von Aktien zählen Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaber- und Namensaktien sowie Aktien mit Dividenden sowie solche mit besonderen Rechten. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Aktien Arten, beschreibt Merkmale und Vorteile, beleuchtet aber auch Unterschiede und Auswirkungen. Zuletzt geht es um verschiedene Anlagestrategien für die verschiedenen Aktien Arten und Aktien Branchen.
Zu Beginn sei jedoch eine Definition, was Aktien überhaupt sind, vorangestellt. Der Begriff leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort für „Anspruch“ oder „Anrecht“ ab. Die erste Aktie kam 1288 auf den Markt und repräsentierte einen Anteil von 12,5 Prozent an der schwedischen Kupfermine und dem Unternehmen Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag in Falun.
Was sind Aktien – eine Definition
Aktien sind kleine Anteile an Unternehmen. Man wird also zum Miteigentümer. Bildlich gesprochen besitzen sie damit ein kleines oder größeres Stück vom Unternehmenskuchen. Den betreffenden Unternehmen dienen sie als zusätzliche Kapitalakquise. An der Börse werden diese Wertpapiere gehandelt, also gekauft oder verkauft. Als Anlagetitel kommt ihnen große Bedeutung zu. Den Preis einer Aktie bestimmen Angebot und Nachfrage. Im Aktiengesetzt sind die Rechte der Aktionäre festgeschrieben. Hauptziel von Aktien ist die Generierung von möglichst hohen Gewinnen, in dem der Aktionär sie zu einem höheren Preis wieder verkauft.
Stammaktien
Einer Stammaktie ist ein Stimmrecht zugerechnet. Als Aktionär dürfen Sie also an der Hauptversammlung teilnehmen, eine Pflicht dazu besteht jedoch nicht. Stammaktien bilden den Großteil aller gehandelten Aktien. Meist wird daher der Zusatz „Stammaktie“ nur dann angegeben, wenn es gleichzeitig auch Vorzugsaktien gibt. Sie enthält zum Beispiel das Recht auf Zahlung einer Dividende, das Stimmrecht, das Bezugsrecht, das Auskunftsrecht sowie das Recht auf Anteil am Liquidationserlös nach Ende der Nutzungsdauer eines Investitionsguts. Eine Stammaktie entspricht einer Stimme in der Hauptversammlung, zehn Stammaktien entsprechen dann zehn Stimmen. Sie lassen sich an eine andere Person oder Aktionärsvereinigung übergeben, falls Sie nicht selbst an der Hauptversammlung teilnehmen können oder wollen.
Vorzugsaktien
Vorzugsaktien enthalten kein Stimmrecht. Dafür bestehen als Ausgleich Vorrechte bei der Gewinnverteilung sowie der Abwicklung einer Aktiengesellschaft. Generell darf der Anteil an Vorzugsaktien am Grundkapital nicht höher sein als jener an Stammaktien. An der Börse werden Stamm- und Vorzugsaktien getrennt gehandelt. In der Bewertung fallen sie durch das fehlende Stimmrecht im Allgemeinen geringer aus. Vorzugsaktionäre profitieren von einer höheren Dividende und im besten Fall sogar von einer Nachzahlung ausgefallener Dividenden in späteren Jahren. Jede Aktiengesellschaft hat ihre eigenen Vorzugsrechte, welche in der Satzung festgeschrieben sind. Bis alle Rückstände vollständig bezahlt sind, haben Vorzugsaktionäre ein Stimmrecht und werden bei der Berechnung von Mehrheitsverhältnissen berücksichtigt.
Inhaber- und Namensaktien
Bei einer Inhaberaktie weiß die Aktiengesellschaft nicht, wem die Unternehmensanteile namentlich gehören. Sie wird auch Inhaberpapier genannt. Ihr Gegenteil ist die Namensaktie. Eine Inhaberaktie kann einfach auf andere übertragen oder veräußert werden. Der Erwerb einer Inhaberaktie geht einher mit Mitgliedschafts- und Vermögensrechten an der AG. Der Besitzer der Inhaberaktien ist nur den Banken bekannt. Diese geben dem Käufer dann Informationen zur Generalversammlung und je nach Höhe des Aktienvermögens zur genauen Höhe der Dividenden. Einer AG ist es erlaubt, sowohl Inhaber- als auch Namensaktien ausgeben. Zudem ist eine spätere Umwandlung jederzeit möglich. Eine Sonderform der Namensaktie ist die Vinkulierte Namensaktie. Denn bei der Übertragung erfordert diese Form die Zustimmung der ausgebenden Aktiengesellschaft. Bei einer Ablehnung durch die AG ist der Aktionär zunächst alleine berechtigt, die daraus resultierenden Rechte geltend zu machen. Unternehmen, die diese Aktienform wählen, finden sich gehäuft unter den Versicherungsgesellschaften, in der Luftfahrt sowie in der Rüstungsindustrie als wichtige Aktien Branchen.
Aktien mit Dividenden
Ein besonderes Merkmal vieler Aktien ist ihre Dividendenrendite. Diese stellt eine Kennzahl zur Bewertung von Aktien dar. Die Dividendenrendite beschreibt den Zusammenhang zwischen Dividenden zum gegenwärtigen Aktienkurs. Demgegenüber berücksichtigt die Aktienrendite eingetretene Kursänderungen inklusive anfallender Dividenden. Umgangssprachlich meinen Dividendenaktien solche Wertpapiere mit besonders hoher Dividende. Viele Anleger achten beim Investieren in Aktien, wie hoch die Ausschüttungen sind. Mit einer Dividende beteiligt die betreffende Aktiengesellschaft die Aktionäre am Erfolg. Rendite und Dividende sind also nicht das Gleiche. Alternativ bieten sich Dividendenfonds an. Die Dividendenausschüttung begünstigt die Zufriedenheit aller Anleger, zugleich möchte die Aktiengesellschaft auf potenzielle neue Aktionäre attraktiv wirken. Es gibt jedoch genauso Unternehmen, die bewusst keine Dividenden ausschütten und dieses Geld stattdessen lieber in den eigenen Betrieb investieren. Andere Firmen wiederum möchten ihr Eigenkapital aufstocken. Die Aktien solcher Unternehmen müssen aber keinesfalls weniger rentabel sein. Mehrere Faktoren spielen in diesen Entscheidungsprozess mit hinein. Je nach Aktienart kann sich auch die Dividendenpolitik unterscheiden. Anleger bevorzugen in der Regel eine stabile und gleichmäßige Dividendenausschüttung. Generiert werden diese entweder aus dem laufenden Ergebnis oder aus Rücklagen.
Aktien mit besonderen Rechten
Es gibt außerdem Aktien, die besondere Rechte für den Inhaber beinhalten. Nach dem Ausgabezeitpunkt bei der Unternehmensgründung unterscheidet man alte und junge Aktien. Was den Nennwert betrifft, gibt es die Stückaktie, deren Wert sich als Quotient aus Grundkapital und Anzahl der Aktien ergibt sowie die Nennwertaktie mit einem feststehenden Anteil am Grundkapital. Letztere gelten nur bis zu erneuten Kapitalerhöhungen.
Eine wichtige Größe ist das Bezugsrecht als Recht eines Aktionärs, neue Aktien bei einer neuerlichen Kapitalerhöhung zu beziehen. Je nach Aktienart und hinsichtlich der Anlageziele unterscheiden sich die Rechte und Pflichten des Aktionärs:
- Zum Teil weicht der Zeitpunkt der Geltendmachung, also in oder außerhalb der Aktionärsversammlung, ab
- Neben Vermögensrechten bestehen auch Verwaltungsrechte
- Nach der Höhe der Beteiligung sind Einzelrechte, Minderheitsrechte und Mehrheitsrechte voneinander abzugrenzen
Viele Rechte hängen mit den Beschlüssen in der Hauptversammlung zusammen, andere Rechte und Pflichte betreffen die Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber Vorstand und Aufsichtsrat. Nicht minder wichtig sind die Rechte in Verbindung mit bestimmten Vermögensinteressen.
Sonderrechte
Goldene Aktien gewähren den Aktionären Sonderrechte wie das Mehrstimmenrecht oder Vetorecht und fallen überproportional im Verhältnis zur Kapitalbeteiligung aus.
Unterscheiden lassen sich diese Sonderrechte in:
– Gesellschaftsanteile mit besonderen Privilegien
– Entsenderechte für Mitglieder
– Staatliche Genehmigungs- und Zustimmungsvorbehalte
Einzelne Anteilseigner sind auf diese Weise in der Lage, sich eine Vorrangstellung zu verschaffen. Der Europäische Gerichtshof betrachtet Goldene Aktien als gravierende Verletzung der Kapitalverkehrsfreiheit. Nach dessen Ansicht beschränken sie die Grundfreiheiten, die mit dem Erwerb von Anteilen oder der Mitsprache im Unternehmen einhergehen. Damit kann die Attraktivität des Anteilserwerb für Investoren Schaden nehmen.
Anlagestrategien für verschiedene Aktienarten
Je nach Anlageziel eignet sich nicht jede Aktienart gleichermaßen. Zunächst ist eine Anlagestrategie ein Plan wie ein Investor oder privater Anleger Entscheidungen trifft, wieviel er wo und in welcher Form anlegen möchte. Aktien stellen dafür bei Weitem nicht die einzige Option dar. Vieles hängt jedoch von den persönlichen Präferenzen ab. Stellen Sie sich also Fragen über Ihre eigenen Ziele und Präferenzen, die sie mit Ihrer Anlagestrategie verfolgen möchten. Zum Beispiel sind junge Anleger häufig wesentlich risikobereiter als solche, die kurz vor der Rente stehen. Eine aktive oder aggressive Anlagestrategie hat einen hohen Gewinn als Ziel.
Dafür eignen sich natürlich insbesondere Stammaktien und Aktien mit Dividenden. In vielen Fällen zahlt sich ein Mix verschiedener Aktienarten aus, um das eigene Portfolio zu diversifizieren. Die Gewinne bei der Diversifikation hängen also von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn eine Aktienart dann mal nicht so gut läuft wie Sie sich das erhofft haben, fällt das Verlustrisiko bei einer Streuung geringer aus, als wenn Sie alles auf eine Karte, also Aktienart setzen. Berücksichtigen Sie ferner Risikoprofile und Renditeerwartungen bei der Wahl Ihrer eigenen Anlagestrategie. Die Dividendenstrategie gehört aus leicht nachvollziehbaren Gründen zu den beliebtesten Aktienstrategien, da der Gewinn bei den meisten Investoren im Mittelpunkt steht. Andere setzen den Schwerpunkt auf die Veräußerung der gekauften Aktien zu einem höheren Preis. Wertsteigerung der Aktie und Dividenden bringen also zusammen ein Plus für Sie als Anleger. Großinvestoren möchten sich vor allem einen Anteil an einem oder mehreren Unternehmen sichern, indem sie dessen Aktien erwerben. In bestimmten Fällen ist dann Vorzugsaktien die Präferenz zu geben.
Zu unterscheiden sind drei Typen von Anlegern:
- Der konservative Anleger, welcher Sicherheit über Rendite stellt
- Der ausgewogene Anleger, der einer Mischung aus Sicherheit und Risiko den Vorzug gibt
- Der dynamische Anleger, der bewusst risikoreich handelt
Zu bedenken sind bei jeder Anlagestrategie das Ausfallsrisiko, das Liquiditätsrisiko und das Marktpreisrisiko. Beim Ausfallrisiko geht der Schuldner im schlimmsten Fall insolvent, beim Liquiditätsrisiko kann die Anlagesumme nicht wie vorgesehen aufgelöst werden. Das Marktpreisrisiko wiederum bedeutet, dass der Marktpreis einer Anlage dauerhaft oder zeitweise fällt.
Fazit
Aktien und Anlagestrategien sind ein komplexes Thema. Wissen Sie aber bereits einige wichtige Aktienarten voneinander unterscheiden und haben sich ein Grundwissen über Anlagestrategien angeeignet, fällt die Entscheidung bereits etwas leichter. Neben Aktien spielen Einlagen und Immobilien sowie Rohstoffe im Anlageportfolio eine wichtige Rolle. Sicherheit und Risiko bilden beim Investieren in Aktien die beiden Pfeiler, die es stets gegeneinander abzuwägen gilt, um einen Gewinn zu erzielen.