Was macht bestimmte Spirituosen Marken so beliebt?

Was macht bestimmte Spirituosen Marken so beliebt?

Häufig werden Spirituosen mit konkreten Bildern assoziiert: Diese versprechen Freiheit, Coolness und Einzigartigkeit. Je nach Getränk sind die Bilder rau und frostig oder sanft und sonnendurchflutet. Die Beliebtheit bestimmter Spirituosen Marken ist stark an das Erscheinungsbild des Fabrikats gebunden. Taucht das Produkt in Filmen oder in Liedtexten auf, entsteht oft eine positive Verknüpfung. Modische Trends,

Anzeige

Häufig werden Spirituosen mit konkreten Bildern assoziiert: Diese versprechen Freiheit, Coolness und Einzigartigkeit. Je nach Getränk sind die Bilder rau und frostig oder sanft und sonnendurchflutet. Die Beliebtheit bestimmter Spirituosen Marken ist stark an das Erscheinungsbild des Fabrikats gebunden. Taucht das Produkt in Filmen oder in Liedtexten auf, entsteht oft eine positive Verknüpfung.

Modische Trends, Bekanntheit und Beliebtheit des Getränks sowie dessen Geschmack sorgen zusätzlich für einen Popularitätsschub der Spirituosen. Aber statt auf die handelsüblichen Marken zurückzugreifen, könnten Sie beispielsweise bei einem Gin Tasting Stuttgart auf neue, lokale Marken aufmerksam werden.

Bekannte Spirituosen Marken in Deutschland

Einige der bekanntesten Marken sind Bacardi, Smirnoff, Jägermeister, Bombay Gin, Johnnie Walker oder Martini. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Spirituosen ist in Deutschland seit einigen Jahren etwa gleichbleibend hoch. Im Jahr 2021 betrug er annähernd 5,2 Liter. Das meistkonsumierte alkoholische Getränk mit circa 100 Litern pro Kopf ist Bier. Die beliebteste Spirituose der Deutschen ist laut einer Umfrage der Kräuterlikör aus Wolfenbüttel. Rund 13,2 % der Bevölkerung älter als 14 Jahre trank mindestens einmal im Monat diesen Schnaps.

Jägermeister

Einst als Getränk für ältere Herren angesehen, avancierte der Kräuterlikör zur beliebtesten Spirituose Deutschlands. Seit Ende der 1990er-Jahre richtet sich das Marketing zunehmend auch an jüngere Menschen. Der Markenname als Programm: „Be the Meister“ lautet die aktuelle Kampagne des Herstellers.

Aus einem Unternehmen zur Produktion von Essig entwickelte der begeisterte Jäger Curt Mast aus Wolfenbüttel die Spirituose. Den Namen erhielt der Kräuterlikör in Anlehnung an den gleichnamigen Beruf, der 1934 wieder eingeführt wurde. Ein Jahr später kam der Likör auf den Markt.

Heute wird die Spirituose weltweit in über 100 Länder exportiert und ist vor allem in den USA sehr populär. In der Heavy-Metal-Szene ist er Kultgetränk.Die kantige Flasche mit dem auffälligen Hirschkopf-Logo, das auf die Hubertus-Sage zurückgeht, sorgt für die Unverwechselbarkeit des Likörs.

Bombay Gin

Um diese Marke rankt sich der Mythos, mutmaßlich auf einer Londoner Rezeptur von 1761 zu basieren. Diese Legende und die Zusammensetzung des Gins tragen wesentlich zu seiner Bekanntheit bei. Charakteristisch sind die zehn „Botanicals“: Zitrone, Mandel, Süßholz, Wacholder, Schwertlilie, Angelica, Koriander, Zimtkassie, Kubeben-Pfeffer und Paradieskörner. Diese pflanzlichen Zutaten verleihen ihm einen milden Geschmack und schwächen das für Gin typische Wacholderaroma ab.

Für den amerikanischen Markt wurde 2011 eine modifizierte Rezeptur entwickelt. Sie enthält zusätzlich Zitronengras und schwarze Pfefferkörner. Die Marke gehört seit 1998 zu Bacardi und wird in drei Varianten mit unterschiedlichem Alkoholanteil angeboten. Typisch und unverwechselbar ist die markenrechtlich geschützte hellblaue Flasche.

Bacardi

Der Markenname Bacardi verspricht den Geschmack der Karibik, von sonnigen Stränden, kristallklarem Meer, Leichtigkeit und Unbeschwertheit. 1862 in Santiago de Cuba vom Spanier Facundo Bacardi i Masso gegründet, wurde der Rum dank eines neuen Verfahrens der Filterung durch Holzkohle weithin bekannt. Dieses Verfahren bescherte dem Getränk eine farblose Klarheit.

Als Fidel Castro 1959 in Kuba die Macht übernahm, emigrierte die Familie in die USA und setzte die Produktion auf den Bahamas fort. Die ursprüngliche Destillerie auf Kuba produziert heute wieder nach dem alten Verfahren und vermarktet ihr Produkt unter dem Namen „Ron Caney“.

Jederzeit zweifelsfrei zu erkennen ist die Marke an ihrem Logo: einer Fledermaus auf rotem Grund. Der Gründer wählte dieses Tier als Symbol infolge der vielen Fledermäuse, die unter dem Dach der ersten Destillerie wohnten. In Spanien galten die Tiere als Glücksbringer und zieren noch heute jede Flasche Bacardi-Rum.

Smirnoff

Sean Connery als James Bond trank ihn in „Dr. No“. Auch Woody Allen half mit, den Wodka in den USA populär zu machen. Heute ist Smirnoff die meistverkaufte Wodka-Marke der westlichen Welt.

Die Brennerei wurde 1886 von Pjotr Arsenjewitsch Smirnow in Moskau gegründet und im Zuge der Oktoberrevolution 1917 konfisziert. Die Familie floh und setzte die Produktion über mehrere Zwischenstationen in Europa fort. 1934 verkaufte Wladimir Smirnow die Firma in die USA, wo Wodka noch wenig bekannt war. Nach dem 2. Weltkrieg begannen die Besitzer, die Marke intensiv zu bewerben und machten sie zu einer weltweit beliebten Spirituose.

Johnnie Walker

„Johnny [Walker], du bist mein bester Freund“ sang Marius Müller-Westernhagen 1978 – da war der Whisky längst zu einer international etablierten Spirituose avanciert. John Walker und seine Mutter verkauften 1819 nach dem Tod des Vaters ihre Farm und eröffneten einen Gemischtwarenladen in Kilmarnock, Schottland. John erweiterte das Sortiment und begann, Whisky in das Sortiment aufzunehmen. Er experimentierte mit verschiedenen Marken, die er mischte – Blending genannt. Es gelang ihm auf diese Weise, einen weicheren Whisky zu kreieren.

Innerhalb weniger Jahrzehnte machten John und später seine Nachfahren die Marke zu einem internationalen Erfolg. 1909 zeichnete der Cartoonist Tom Browne eine Karikatur John Walkers auf eine Speisekarte – der „Striding Man“ wurde das Logo der Marke.

Martini

„Geschüttelt, nicht gerührt!“ James Bond selbst ist es, der seinen berühmten Satz in einem späteren Film variiert: „Sehe ich so aus, als ob mich das interessiert?“ Tatsache ist, dass das Kreieren eines Martini-Cocktails viele Möglichkeiten und Facetten bietet. Klassisch wird der Aperitif aus Gin und trockenem Wermut gemixt. Bond bevorzugt Wodka und Wermut. Der trockene und stark alkoholische Drink wird entweder im Glas gerührt oder in einem Shaker geschüttelt.

Der Cocktail, der vermutlich seinen Ursprung in den USA hat, ist aber nicht mit der gleichnamigen Marke zu verwechseln. Die italienische Firma Martini & Rossi mit Sitz nahe Turin, produziert seit ihrem Gründungsjahr 1863 die Wermut-Aperitifs Martini Rosso und Martini Bianco.

Warum sind einzelne Marken so beliebt?

Die Beliebtheit einzelner Marken hat verschiedene Ursachen. Hauptsächlich ist es die dauerhafte und sich wiederholende Präsenz in der Werbung, in den sozialen Medien, aber auch in Filmen und Liedern. Die in solchen Auftritten gegebenen Versprechen sind entweder ganz konkreter Natur oder indirekt mit den Schauspielern oder Interpreten verknüpft. Die Botschaft ist aber klar: Wer die Spirituose konsumiert, ist cool, besonders und einzigartig. Hochglanzbilder bilden den Rahmen für die Message.

Der Zeitgeist und die damit verbundenen Modetrends haben ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf die Bekanntheit einzelner Spirituosen Marken. Laut Umfragen kaufen über 50 % der Befragten bestimmte Marken auf Basis von Empfehlungen. Positive Erfahrungen mit den Produkten fördern ebenfalls die Bekannt- und Beliebtheit.

Hinzu kommen verlockende Angebote in Verbindung mit Merchandising-Artikeln wie passenden Gläsern oder anderen Accessoires. Natürlich spielen auch der Geschmack der Drinks und ihre Verträglichkeit eine wesentliche Rolle.

Marketing & PR

Im Jahr 2021 wurden in Deutschland knapp 600 Millionen Euro für Alkoholwerbung ausgegeben. Ein Großteil der Bemühungen richtete sich an Jugendliche und Frauen. Hier sieht die Wirtschaft noch großes Potenzial.

Das Marketing verspricht eine Mischung aus Lifestyle, Spaß und Sex. Die Protagonisten sind jung, gut aussehend und wollen sich vergnügen. Die Kreativität wird angesprochen, beispielsweise in den Spots von Jägermeister „Be the Meister“.

PR geht aber noch weitere Wege. Die Integration des Produkts in den Alltag ist einer davon. Für Johnnie Walker wurde das bekannte Moorhuhn-Computerspiel entwickelt. Die witzigen Hirsche des Kräuterlikörs aus Wolfenbüttel kann man in Gestalt von Merchandising-Produkten als Spielzeuge oder Plüschtiere erwerben. Die Bindung vor allem junger Konsumenten fördert die Bekanntheit der Marken.

Social-Media

In Social-Media-Auftritten lassen sich besonders gut verschiedene Marketing-Maßnahmen bündeln. Übergreifend werden hier Komponenten aus den Print-Medien, der TV- und Filmwerbung sowie PR-Kampagnen vereint. Das ganzheitliche Image der Marke wird auf den verschiedenen Kanälen bedient.

Influencer binden Follower, im Storytelling werden die Produkte mehr oder weniger unauffällig platziert. Beziehungen zum potenziellen Kunden werden außerdem durch Verlosungen, Preisausschreiben oder ähnlichen zur Aktivität anregenden Maßnahmen aufgebaut oder gefestigt.

Filme und Musik

TV- und Spielfilme wirken im Rahmen ihrer Handlung authentisch. Wenn James Bond Martini trinkt oder in einer Fernsehserie der Hauptdarsteller Johnnie Walker ausschenkt, wird die damit einhergehende Botschaft nicht vordergründig werbend wahrgenommen, sondern eher diffus verlockend. „Product Placement“ nennt die Industrie dieses Marketing.

Udo Lindenberg trinkt gerne Eierlikör auf der Bühne, Marius Müller-Westernhagen beschwört Johnnie Walker, die Toten Hosen besingen „zehn kleine Jägermeister“ oder „eisgekühlten Bommerlunder“. Wer Fan ist, nimmt diese Botschaften gerne mit und verbreitet sie weiter.

Fazit

Die Bekanntheit und Beliebtheit von Spirituosen Marken basiert auf vielen Faktoren. Alle weitverbreiteten alkoholischen Getränke verbindet der Erfolg, der auf Tradition, ein wenig Mystik, Identifikation, Zeitgeist und Geschmack zurückzuführen ist.

Posts Carousel