Internet Telefonie – was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Alternative Begriffe sind IP-Telefonie oder Voice over IP (VoIP). Hierbei handelt es sich um eine Technologie, die während der letzten 20 Jahre eingeführt wurde und die herkömmliche Telefonie abgelöst hat. Viele denken bei diesem Begriff an Videotelefonie oder Kommunikation über den Computer. Das ist aber nur teilweise richtig.

Es stimmt, dass vor einigen Jahren Festnetz und DSL zwei unterschiedliche Technologie waren. Wer mit seinem Telefon jemanden anrief, verwendete zwar das gleiche Kabel (in der Regel ein Kupferkabel), aber unterschiedliche Technologien, nämlich ISDN und DSL. Nach und nach wurden, vor allem aus Kostengründen, die Netze auf die neue Technologie migriert.

Für den Kunden verlief der Übergang sanft. Die meisten werden es gar nicht mitbekommen haben. Heute benutzt jeder Provider, egal ob Deutsche Telekom, M-net, Vodafone oder die vielen anderen Anbieter das gleiche Netz für Internet Telefonie, welches auch für das Internet genutzt wird.

Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, da es in einigen Gebieten Deutschlands noch unerschlossene Gebiete gibt. Diese werden dann aber aus Kostengründen und vor allem als Übergangslösung, bevorzugt mit schnellem funkbasiertem Internet versorgt.

Das sind die Vorteile und Nachteile von Telefonie über das Internet

Die Vorteile sind sowohl beim Anbieter, als auch Kunden vorhanden. Der größte Vorteil, der auch Treiber dieser Entwicklung war, ist die Reduzierung der Kosten für den Anbieter. Telefonie und Internet laufen nun über dieselbe Technologie. Das reduziert den Wartungsaufwand immens. Diese Ersparnisse werden an den Kunden weitergegeben, entweder in Form von günstigen Tarifen oder als Flatrate bei Telefonie und Internet.

Auch beim Kunden ergeben sich Vorteile: Die Sprachqualität ist gerade bei Gesprächen, die durchgängig DSL nutzen und keinen Bruch in die alte Festnetz-Technologie haben, besser, als bei der alten Technik.

Der Kunde kann sich dank eines eindeutigen Logins von überall auf der Welt mit derselben Telefonnummer einloggen und ist dadurch immer erreichbar via Telefon. Gerade für Geschäftsleute ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Wir wollen aber die Nachteile nicht verschweigen. Auf der einen Seite steht die Notwendigkeit, neue Hardware zu kaufen. Dies ist aber eine einmalige Anschaffung und fällt auch bei Topgeräten nur in den niedrigen dreistelligen Euro-Bereich.

Ein weiterer Nachteil, der vielen vielleicht nicht bewusst ist, ist die Ausfallsicherheit. Das klassische Telefonnetz benötigte keine Stromversorgung beim Nutzer. Das heißt, selbst bei einem Stromausfall konnten Telefonate getätigt werden. Sollte es heute zu einem Stromausfall kommen, so wird Kommunikation unmöglich. Bestenfalls ist dann eine über Notstrom gespeiste Mobilnetz Kommunikation möglich.

Alles in allem überwiegen die Vorteile die Nachteile und die Technologie wird sich eher weiter auf eine vollständig funkbasierte Kommunikation hin entwickeln. In Zukunft werden wir wohl ohne DSL-Anschlüsse, DSL-Modem und kabelbasiertem Internet-Zugang kommunizieren können.

Darauf sollten Sie achten bei einem Provider für IP-Telefonie

Entscheidend ist hier das Preis-Leistungs-Verhältnis. Allem voran sollte man den Tarif wählen, der die eigenen Bedürfnisse am besten abdeckt. Wer nur telefonieren möchte, der benötigt keinen Internet-Anbieter und keine Internet-Flatrate und ist mit VoIP-Telefonie ausreichend bedient. Wer hingegen hohe Datenraten benötigt, sei es aus privaten oder geschäftlichen Gründen, der sollte beim DSL-Vergleich auf günstiges Internet achten. Wer viel ins Ausland telefoniert oder in Mobilfunknetze, der sollte speziell dafür geschaffene Tarife in Anspruch nehmen, um die monatlichen Kosten zu minimieren.