Darum ist Abwasserreinigung für unsere Gesellschaft unverzichtbar

Unsere industrielle Gesellschaft hat viele Vorteile mit sich gebracht. Bessere Versorgung durch Nahrung, technische Entwicklungen und ein Gesundheitsstandard, der viele Krankheiten unbekannt gemacht hat.

Diese Entwicklungen haben aber auch Schattenseiten. Eine davon ist die Verunreinigung der Umwelt. Dies geschieht durch Rückstände, die bei der industriellen Produktion entstehen und entsorgt werden müssen. Aber allein schon die Zunahme der Bevölkerung führt dazu, dass die Verunreinigung der Umwelt nicht mehr auf natürlichem Wege kompensiert werden kann. Vor allem durch Abwasser gelangen viele gelöste Stoffe in die Natur. Würde dieses Abwasser nicht gereinigt in die Umwelt gelangen, würde es das Wasser in Flüssen und Seen verseuchen und schließlich das Grundwasser. Wasser ist aber eine der wichtigsten Ressourcen und notwendig für die Versorgung und Gesundheit der Bürger. Eine Reinigung des Abwassers also lebensnotwendig, da schmutziges Wasser die Gesellschaft binnen kurzer Zeit krank machen würde.

Der Zustand vieler Länder, in denen es keine funktionierende Abwasserreinigung oder nur veraltete Kläranlagen gibt, zeigt, wie verunreinigtes Wasser zur Geißel vor allem ärmerer Bevölkerungsschichten werden kann.

Abwasserreinigung – So funktioniert sie

Eine Abwasserreinigung in einer Kläranlage setzt nicht nur auf ein Verfahren, um das Abwasser zu reinigen. Vielmehr müssen in der Kläranlage mehrere Stufen vom Abwasser durchlaufen werden, um das Wasser wieder in den Kreislauf der Natur zu entlassen.

Das ist auch verständlich, da die verschiedenen im Abwasser enthaltenen Stoffe nach unterschiedlichen, den Stoffen entsprechenden Verfahren, verlangen.

Grob kann man die in einer Kläranlage verwendeten Verfahren in drei verschiedene Aspekte aufteilen:

• Mechanische Reinigung
• Biologische Verfahren
• Chemische Verfahren

Bei der mechanischen Reinigung werden vor allem Gegenstände, wie Äste, Laub und ähnliches mechanisch entfernt. Dabei geht die mechanische Reinigung von grob nach fein. Mit einem Rechen werden zunächst die größten Teile entfernt. Danach kommen Sandfang und Vorklärbecken. Der Sandfang dient der Reinigung von kleinen Steinen und Glassplittern. Beim Vorklärbecken wird nun durch das Herabsenken der Strömungsgeschwindigkeit eine Reinigung vor Papier und ähnlich leichten Verunreinigungen erzielt.

In der nächsten Stufe wird das Abwasser in der Kläranlage durch biologische Reinigung weiter geklärt. Dabei kommen vor allem Mikroorganismen zum Zuge, die in den verschiedenen Becken agieren. Hierzulande ist da in der Regel das sogenannte Belebtschlammverfahren üblich, bei dem Mikroorganismen unter Zufuhr von Sauerstoff das Abwasser reinigen, sodass die Qualität vor der dritten Reinigungsstufe bereits deutlich zugenommen hat. Der Klärschlamm, der in dieser Stufe entsteht kann zum Beispiel durch Verbrennung zur Energiegewinnung verwendet werden. Dieser Klärschlamm wurde noch vor Kurzem als Düngemittel in der Landwirtschaft verwendet, ist mittlerweile aber vom Gesetzgeber verboten worden.

Bei der dritten Reinigungsstufe wird das Abwasser in der Kläranlage durch chemische Verfahren weiter gereinigt. Die Qualität des Wassers ist hier bereits hoch, allerdings sind noch chemische Rückstände vorhanden. Diese sind dank flächendeckender Filteranlagen in Industrie und Privathaushalten gering, aber dennoch vorhanden. Vor allem das Element Phosphor wird bei diesem Prozess gewonnen, welches weiter verwendet werden kann im industriellen Rahmen als wertvoller Rohstoff.

Eine vierte Stufe ist möglich, wird aber wegen zu hoher Kosten noch nicht flächendeckend eingesetzt.

Der gesamte Prozess wird von ständigen Tests begleitet, welcher die hohe Qualität des Wassers sicherstellt.