Polyvinylalkohol gehört zur Gruppe der Polymere. Polyvinylalkohol, auch bekannt unter den Namen PVAL oder PVOH (fälschlicherweise oft auch PVA) ist ein Kunststoff mit thermoplastischen Eigenschaften. Deshalb können hohe Temperaturen benutzt werden, um den Kunststoff in Form zu bringen. Raumtemperaturen lassen den Thermoplast stabil werden. Allerdings muss man aufpassen, dass man den thermoplastischen Kunststoff nicht zu hohen Temperaturen aussetzt. Bei manchen dieser Kunststoffe kann bereits Sonneneinstrahlung ausreichen, um diesen zu verformen.

Ausgangsstoff für Polyvinylalkohol ist Polyvinylacetat. Polyvinylacetat wird dabei durch Verseifung zu Polyvinylalkohol, welches ein weißes oder gelbes Pulver ist.

Durch Anpassung des Herstellungsprozesses kann bestimmt werden, wie stark PVA wasserlöslich ist. Als herausragende Eigenschaft ist die Beständigkeit gegenüber Öl und Fett zu nennen.

In den 1920er Jahren wurde zum ersten Mal PVA hergestellt. Das Verfahren wurde über die Jahre vom Labormaßstab in den industriellen Rahmen gehoben und in seiner Effizienz immer weiter optimiert.

Einsatzgebiete von Polyvinylalkohol

Das Einsatzgebiet des Polymers ist weit. Fast überall im täglichen Leben begegnen wir Produkten, die mit Polyvinylalkohol zusammenhängen.

Er wird verwendet in vielen Klebstoffen. Aber auch in Haarsprays ist der Stoff anzutreffen. Manche Lacke haben ebenfalls dieses Polymer als Zusatzstoff enthalten.

Verwendet wird Polyvinylalkohol auch gerne, wenn es aufgrund von Wasser gezielt aufgelöst werden soll. Dies der Fall bei wasserlöslichen Verpackungen von Spülmaschinentabs und beim Wassertransferdruck. Auch im 3D-Druck wird die Wasserlöslichkeit gezielt ausgenutzt.

Weitere Anwendungsgebiete sind Lebensmittel (Kunstdarm bei Wurst) und Medizin. Auch bei Kontaktlinsen kommt er zur Anwendung.

Die Beispiele zeigen: Polyvinylalkohol gehört zu den Stoffen, die jedem von uns im täglichen Leben begegnen, aber kaum jemand von uns wahrnimmt. Aber hat der Polyvinylalkohol auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen und die Umwelt?

Gibt es Nachteile von Polyvinylalkohol?

Die Vorurteile gegenüber der Chemie sind fast ein pawlowscher Reflex für viele Bürger. Aber sind diese Vorurteile bei Polyvinylalkohol gerechtfertigt? Wir klären auf.

Der Stoff existiert nun fast einhundert Jahre und konnte in dieser Zeit auf Gefahren hin ausreichend untersucht werden. Es haben sich bisher keine negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körper gezeigt, weder bei der oralen Aufnahme, noch beim Auftragen auf die Haut. Auch Tierversuche konnten keine Gefahren aufdecken.

Bei hohen Temperaturen, die dazu führen, dass Polyvinylalkohol verbrennt, kann es beim Einatmen zu Reizungen kommen, auch die Augen können tränen. Diese Reaktionen sind aber üblich, wenn man die Rückstände einer Verbrennung einatmet. Und außer bei einem Brand wird man kaum mit diesen Rückständen in Kontakt treten.

Wie wir bereits wissen, ist Polyvinylalkohol in Wasser löslich. Ist das nicht eine große Gefahr für die Umwelt, wenn der Stoff ins Abwasser und somit in den Wasserkreislauf gelangt? Zudem wird der Stoff zwar in Wasser gut gelöst, aber nur langsam abgebaut. Das Gute ist allerdings, dass die Rückstände im Wasser keine toxischen Auswirkungen haben. In Kläranlagen kann das Polymer außerdem gut ausgefällt und im Klärschlamm abgelagert werden.

Somit scheint Polyvinylalkohol zu den am wenigsten kritischen Stoffen der chemischen Industrie zu gehören, die uns aber einen deutlichen Vorteil bei Produkten im täglichen Leben ermöglicht.